Gute Berliner Currywurst am Kudamm
Es gibt sie – die guten, die schlechten und die gerade noch genießbaren Currywürste.
Und manchmal leider auch die völlig ungenießbaren. Umso überraschter war ich von einer wirklich guten Berliner Currywurst – und das ausgerechnet am Kudamm!
Eigentlich bin ich ja Currywurst-erprobt. Und ich habe auch schon mal einen Beitrag mit dem vielsagenden Titel „Nie wieder Currywurst“ verfasst. Natürlich ein wenig dramatisch – denn als Bratwurst-, Imbiss- und eben auch Currywursttester kann ich schlecht einfach aufhören. Selbst wenn einem in Berlin mitunter einiges zugemutet wird. Beispiel gefällig? Die Currywurst am Gesundbrunnen. Ich weiß jetzt auch, warum sie so enttäuschend war: Das Öl, in dem sie gebraten wurde, war nicht heiß genug. Und genau hier liegt ein oft unterschätztes Detail.
Die gute Berliner Currywurst am Kudamm lebt – neben Qualität und Würzung – auch von Röstaromen.
Diese entstehen, wenn Fleisch bei hoher Hitze angebraten wird. Dabei karamellisieren die natürlichen Zuckerstoffe im Fleisch und verbinden sich mit den Aminosäuren zu sogenannten Maillard-Produkten. Das sorgt nicht nur für den appetitlichen Bräunungseffekt, sondern verleiht der Wurst auch ihr intensives, herzhaftes Aroma. Röstaromen machen den Unterschied – zwischen okay und wow.
Zurück zum Kudamm: Ich bestellte – wie so oft – die Variante ohne Darm
Die Wurst wurde in heißem Öl gebraten, was ihr eine wunderbar krosse Außenhaut bescherte. Der Biss war hervorragend: außen knusprig, innen weich und saftig. Genau so soll es sein. Und: Man schmeckte die Röstaromen deutlich – ein echtes Plus!
Dazu kam eine erfreuliche Überraschung bei der Soße: Neben der klassischen Currysauce wurde eine weitere Variante angeboten – nicht einfach nur „scharf“, sondern mit echtem Geschmack. Deftig, mit kleinen Zwiebelstücken, würzig und ausgewogen. So lasse ich mir das gefallen!
Ein kleiner Wermutstropfen: Die Pommes waren eher Durchschnitt. Nicht schlecht, aber eben auch nichts Besonderes. Beim nächsten Mal lasse ich sie wahrscheinlich weg – nicht nur wegen der Kalorien, sondern um den Fokus ganz auf die Wurst zu legen. Und dann werde ich wohl auch mal die vegane Variante probieren. Denn wenn die ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommt wie die klassische, bin ich gespannt, was mich erwartet.
Also! Die gute Berliner Currywurst gibt es – und manchmal sogar dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Direkt am Kudamm.