Eine Thüringer Bratwurst an der Zonengrenze
Der Mensch fährt ja heutzutage viel zu oft hin und her.
Eine Thüringer Bratwurst an der Zonengrenze ist da eine gute Abwechslung, sitzt der Automobilist doch autistisch in seiner, mit Rädern versehenen, Blechkiste und hofft, so bald als möglich, das gewünschte Ziel zu erreichen. Es wird nicht nur angeraten von Zeit zu Zeit eine Pause zu machen – sie ist auch manchmal von Nöten.
Als international anerkannter Wurstforscher ein weiterer Grund die ehemalige Zonengrenze Hirschberg als Rastpunkt zu wählen. Nachdem ich die unheimlichste Autobahnbrücke Deutschlands unbeschadet überquert hatte und in Thüringen war, wollte ich sehen wie es um deren legendäre Bratwurst bestellt ist.
Schon bei früheren Vorbeifahrten befremdete mich, dass es auf Thüringer Staatsgebiet, zumal hier auf historischem Boden, ein Marché – Restaurant der Schweizer Mövenpick Holding gibt.
Ich will mich an dieser Stelle nicht um den Skandal der Monopolisierung (Tank & Rast)des deutschen Raststättenwesen – kümmern, aber auf ihn ist maßgeblich die überteuerte Tristes an deutschen Autobahnen zurückzuführen. Unser Mattias Wissmann war es. Die spätere Lobbyistenhure – der Büttel betrügerischer Automobilkonzerne.
An dieser Stelle zur Wurst und deren Beschaffenheit. Dieses Zitat soll übrigens von Bismarck sein: „Wer weiß, wie Gesetze und Würste zustande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen.“
Und nun darf ich von einem Wunder berichten. Natürlich muss man als Bratwurstforscher die Herkunft seines Forschungsobjektes ermitteln.
Erst suchte ich sie, die Thüringer Bratwurst, und fand sie tatsächlich in diesem Schweizer Restaurant. Frisch zubereite, von guter Qualität, saftig und ausgeglichen gewürzt. Ich bat den Restaurantleiter zu mir und erfragte die Herkunft der ausgezeichneten Wurst. Ohne Umschweife berichtete er mir, die Wurst käme von einem kleinen, handwerklich arbeitenden Fleischer aus der direkten Umgebung. Er wurde nicht rot und schaute mir auch direkt in die Augen. Ich glaubte ihm.
Mit dem Tag versöhnt dachte ich nicht weiter über Typen wie Wissmann nach, und setzte meinen Weg nach Leipzig fort. Eine Thüringer Bratwurst an der Zonengrenze war eine schöne Ablenkung.