Kochen für den Geburtstag mit Freunden
Für gewöhnlich spielen wir im Sommer Boule und gehen des Winters nach vollbrachtem Tagwerk ins Abklingbecken des Fächerbades.
Anschließend sind wir vorwiegend durstig und auch hungrig. Da Klaus letztens Geburtstag hatte, war „Schniposa“ (Schnitzel, Pommes, Salat) doch zu billig und vor allem gewöhnlich. Einer unserer Freunde besorgte das Nötige und stellte uns – leichtsinnig, wie er ist – seine Küche zu Verfügung, in der er werktags mit seinen Mitarbeitern Gaumenfreuden am laufenden Band produziert. Natürlich führte er uns auch mit kundiger Hand durch sein Reich.
Glasnudelsalat, Belugalinsensalat, Rösti, Lachstatar, Fleischspieße, Entenbrust in Sojasauce mariniert, Lammhüfte mit mediterranen Kräutern, Maispoularde in Zitrone mariniert. Grandiosen Wein dazu. Ein Mittwoch, wie ich ihn mir wünsche. Am Wochenende wird gefastet!
Der Linsensalatist ist auf der „Volksküche“ zu finden, also möchte ich mich nicht wiederholen.
Glasnudelsalat: Gelbe, rote und wenn vorhanden grüne Paprika in sehr feine Würfel schneiden. Knoblauch nach Wunsch und Umweltverträglichkeit – Chili angemessen und sehr, sehr klein hacken.
Die Glasnudeln eine Minute in sprudelndem Salzwasser kochen und abgießen. Gut abtropfen lassen. Das Gemüse zu den Nudeln geben, süß-saure asiatische Sauce dazu und Sesamöl. Sollten sich die Nudeln nicht gut trennen und verklumpen einen Schuss Wasser in die Schüssel geben. Mit Chilisoße und Salz abschmecken.
Mit sorgfältig gewaschenen Händen lässt sich dieser Nudelsalat am besten vermischen. Wichtig und nicht zu vergessen ist gehackter frischer Koriander – ohne den geht asiatisch gar nichts!
Rösti:
Die Rösti gelingen am besten mit einer Kartoffel, die ihre Stärke durch schwachsinnige Züchtung noch nicht verloren hat. Ich empfehle Sieglinde. Sollten sie Sieglinde nicht antreffen (suchen sie im Bioladen) können sie die geraspelten Kartoffeln mit ein wenig Kartoffelstärke bestreuen, salzen und pfeffern und dann vermischen. Vorher aber den überflüssigen Saft leicht ausdrücken.
In Rapsöl schön knusprig braun brutzeln.
Fleischspießchen:
Das Fleischspießchen an sich ist wandelbar und vielfältig herzustellen. Wir machten es puristisch. Schweinefilet in kleine Stücke schneiden und abwechselnd mit Zwiebel auf das Stöcklein stecken. Sie können aber auch zusätzlich noch Leber, Oliven oder was sie sonst noch wollen – und was sich braten lässt – verwenden. Einfach salzen und nach dem Braten pfeffern.
Entenbrust in Sojamarinade. Vermutlich war unsere Ente nicht asiatischer Herkunft, musste sich aber eine solche Behandlung gefallen lassen.
Sie bereiten die Marinade aus Sojasauce einer zerquetschten Knoblauchzehe, einem Schuss Chilisoße und betten die Brust darin zur Ruhe. Einige Stunden verweilt diese im Kühlschrank. Auch sie, die Brust, wird lediglich angebraten und dann in der Röhre bei 120 Grad langsam fertig gebraten. Wenn das Fleisch so reagiert, wie wenn – und so – sie mit dem Daumen auf den Handballen drücken, ist sie genau richtig. Innen leicht Rosa aber nicht blutig. Mit dem Thermometer gemessen sollte die Kerntemperatur der Ente 80 Grad betragen.
Maispoularde: Die Maispoulardenteile werden mit Zitronensaft eingerieben, gesalzen und auch einige Stunden im kühlen Schrank verwahrt und dann gebrutzelt und gegart.
Lammhüfte:Die Lammhüfte wiederum ist prädestiniert, auf südländische Art zubereitet zu werden. Im Mörser zerdrücken und zerquetschen sie mit roher Gewalt gehackten, frischen Rosmarin und Knoblauch. Geben ein wenig Chili und Salz dazu. Dann bepinseln sie mit dieser Melange das Fleisch und legen es zu den anderen „Fleischen“ ins kühle Schränkchen. Kurz angebraten und in der Röhre fertig gegart wird es zart.
Tatar vom Lachs. Zwei Drittel frisches Lachsfilet und ein Drittel geräucherten Lachs schneiden sie in exakt fünf Millimeter messende kleine Teile.
Es müssten Würfel werden, wenn sie sich nicht verschneiden. Diese vermengen sie mit Sauerrahm und schmecken mit Salz und Pfeffer vorsichtig ab. Nicht überwürzen sonst ist der feine Geschmack futsch und dahin!