Museumsinsel mit Berliner Currywurst
Der Künste gibt es viele und auch die Zubereitung einer Currywurst scheint eine Kunst für sich zu sein.
Die Museumsinsel mit Berliner Currywurst ist natürlich erst dann perfekt, wenn die Qualität nicht nur der Kunst, sondern auch der Wurst, stimmt.
Und dies war hier nicht der Fall. Ist ja schön, wenn den Touristen und Besuchern der Museumsinsel auch eine Berliner Spezialität angeboten wird.
Die Asiaten schauen sich das lange Ding, genannt Bratwurst, besonders genau und von vornherein ein wenig kritisch an. Die Berliner Currywurst könne natürlich ein Botschafter unserer Street Food Kultur sein, da schon zerteilt, und nicht so angsteinflößend lang wie eine Thüringer Bratwurst vom Rost.

Museumsinsel mit Berliner Currywurst könnte, wenn ihre Qualität nur annähernd so gut wäre wie die der Currywurst in Loffenau im Nordschwarzwald, einen Museumsbesuch durchaus abrunden.
Mich machte jedoch schon stutzig, als ich das Nummernschild des Currywurstwagens entdeckte. Dieser war irgendwo im weiten Havellande zugelassen und trug trotzdem das Schild Berliner Currywurst. Markenschutz hin oder her, die Schwarzwälder bewerben ihre Currywurst ja auch nicht mit dem Synonym Berlin. Sie schreiben Schwarzwald nur auf Schwarzwälder Schinken und damit hat es sich.
Kurz. Der Besuch der alten Nationalgalerie war sehr schön. Ich sah viele mir bekannte Bilder nach Jahren wieder. Alles hing an seinem Platz. Die Currywurst war jedoch weder saftig noch würzig. Die Currysoße dazu flach, wässrig und ohne die nötige Schärfe. Die Pommes trocken und lasch. Diese Berliner Currywurst war ein schlechter Botschafter unserer Hauptstadt. Vielleicht ein geheimes Zeichen des Zustandes der Bundesrepublik Deutschland?
Standort: Ecke Am Kupfergraben – Georgenstraße unter der S-Bahnbrücke Sammstags zum Flohmarkt.
INFOBOX
Die Thüringer Bratwurst soll immaterielles Kulturerbe werden. Proteste werden in Berlin erwartet, denn die Currywurst bleibt außen vor.
Es wird behauptet, dass die Ernennung einer Wurst zum immateriellen Kulturerbe den sozialen Zusammenhalt stärkt. Neben der Thüringer Bartwurst stehen auch noch der Gartenzwerge aus Gräfenroda auf der Wunschliste der Thüringer Staatskanzlei. Die Kulturstaatsministerin Tina Beer scheint seit Jahren an der Erstellung dieser Liste zu arbeiten. Die Spezialistin für Internationale Beziehungen und Außenpolitik weiß, wie wichtig die Bratwurst für die Reputation ihres Landes ist.