Blutkuchen mit Sauerkraut
Oder wie ich eine erotische Fleischerin | Mezgerin traf.
Sicher kennen wir – die Älteren jedenfalls – tote Oma und andere Varianten der gebratenen Blutwurst, aber Blutkuchen mit Sauerkraut war selbst mir unbekannt.
Auch sah ich noch nie eine solch erotische Fleischerin!
In Meiningen hatte ich in Sachen Kunst zu tun und entwickelte nebenberuflich meine Forschungsarbeit über die Kultur der Bratwurstbuden weiter.
Dazu besuchte ich den Markt, weil dort meist gleich zwei mobile Bratwurststände zu finden sind, die im harten Konkurrenzkampf zueinander stehen. Die Thüringen Bratwurst im Brötchen und der Hand spazierte ich durch die sehenswerte Stadt.
Freilich erschrak ich, als ich das Schild mit der Aufschrift „Ofenfrischer Blutkuchen“ sah.
Was ist denn das, dachte ich. Jedoch verhinderte ein Termin längeres Verweilen an diesem scheinbar blutigen Ort. Eines Tages kehrte ich zurück und suchte den Ort der Irritation erneut auf. Schlussendlich fasste allen mir verbliebenen Mut zusammen.
Sabine, die Fleischerin, stand persönlich an der Theke.
Sie hatte ein sehr tiefes Dekolleté im blau-weißen Kleid. Prall und milchweiß stachen mir ihre üppigen Brustansätze in die Augen. Es war für sie selbstverständlich so hinter der Theke zu stehen. Stolz übte Sie ihr Handwerk aus und berichtete mir bereitwillig, wie der Blutkuchen zubereitet wird.
Richtig hinhören konnte ich nicht. Ich dachte nur eine Antje aus Holland könne beim Käse verkaufen, so lebenslustig, milchig ausschauen.
Also die Frage nach dem Blutkuchen wurde so beantwortet: Es ist eine Mischung von Blutwurstmasse, gebratenen Zwiebeln und Weißbrotstücken. Mehr bekam ich aus Sabine – beim ersten Mal – noch nicht heraus.
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Zu Hause machte ich mir Blutkuchen mit Sauerkraut und war begeistert.
In die Röhre gesteckt und aufgewärmt ist dieser Blutkuchen regelrecht fluffig. Hat etwas leichtes und ist bei weitem nicht so fettig wie die Variante „Tote Oma“. Das angemachte Sauerkraut erwarb ich gleich zusammen mit dem Blutkuchen bei der Antje des Fleischerhandwerks. Alles fein und bestens.
Aber nun, da ich ja nicht so oft nach Thüringen komme wie ich eigentlich möchte, muss ich austesten wie ich auch nur annähernd solch einen tollen Blutkuchen fertigbekomme.
Oder ich fahre noch einmal nach Meiningen und nehme meinen ganzen Mut zusammen.
Frage die schöne Fleischerin nach ihrem Blutkuchenrezept und lade sie danach auf einen Kaffee ins Schloss ein. Eine weitere Attraktion dieser Stadt voll von Überraschungen.