Käsespätzle mit Salat braucht der Schwabe
Kochen ist sehr gefährlich – echt! Käsespätzle mit Salat zum Beispiel sind fast toxisch!
Stellen Sie sich vor, ein echter Eingeborener, also ein Schwabe, sieht diese von mir hier vorgestellten Käsespätzle mit Salat – ich werde glatt des Landes verwiesen. So dick wie die aussehen.
Der Schwabe und die Schwäbin schabt Spätzle viel feiner. Da vergreift man sich an einem Heiligtum! Heiligs Blechle, so was noch! Und ich kann die Spätzle auch nach Jahren nicht richtig schaben. Aber ich tue es doch immer wieder- weil`s so schmeckt. Was kann ich denn dafür, dass ich den Teig nicht so fein vom feuchten Brett geschabt bekomme wie die schwäbische Hausfrau. Im kochenden Wasser wird dann sowieso alles gleich, ob fein oder grob.
So locker wie bei Käsespätzle mit Salat kann man selten an das Bereiten von Teigwaren gehen.
Also hier die Zutaten für 4 Portionen:
Drei Eier
Eine Tasse (50 ml) lauwarmes Wasser
250 Gramm Mehl
Ca. 5 Gramm Salz.
Das wars schon!
Zuerst die 3 Eier in eine Schüssel schlagen. Dann das Mehl dazugeben. Danach alles mit einem Schneebesen verrühren und langsam das Wasser dazugeben. Das lauwarme Wasser so lange dazurühren, bis der Teig so – halb flüssig, halb fest ist. Danach salzen und weiter rühren. Dann den Spätzleteig 15 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen Salzwasser in einem Topf aufkochen. Ein Brett anfeuchten. Nun gebe man den Teig aufs Brett und schabe (so fein wie möglich) kleine lange Spätzle in das kochende Salzwasser.
Jedoch, nicht zu viele reinschaben, die Dinger sollten Bewegungsfreiheit im Wasser haben.
Also die Portionen nacheinander in eine gebutterte feuerfeste Form geben und bei 180 Grad in der Röhre überbacken. Käse drüber natürlich – und gerieben nicht so einen fetten Klotz! Fertig! Man kann allerlei dazu essen. Hier Salat, damit es nicht zu mächtig wird.
Rezept: Altdeutsch nach Großmutters Art schwäbisch-badisch-süddeutsch.
Genaue Maße braucht es da nicht. Einfach machen! Und einen Klingelberger Riesling dazu trinken.
Käsespätzle mit Salat braucht der Schwabe – eine Glosse
Der Schwabe und seine geliebten Spätzle – eine Beziehung, die so eng ist wie der Teig, aus dem sie gemacht sind. Diese köstlichen kleinen Teigwaren sind für den Schwaben nicht nur ein einfaches Nahrungsmittel, sondern eine regelrechte Lebensphilosophie.
Schon in jungen Jahren wird dem kleinen Schwabenkind beigebracht, wie man Spätzle macht.
Es ist eine Art Familienritual, bei dem Großmutter, Mutter oder sogar der Großvater mit strenger Miene über die Schulter schauen, während das Kind lernt, den Teig zu rühren und die perfekte Konsistenz zu erreichen. „Ned z’fest, aber au ned z’flüssig!“, ruft der Großvater mit einem Augenzwinkern, als wäre das Geheimnis der perfekten Spätzle genauso wichtig wie die Geheimformel für den Weltfrieden.
Für den Schwaben sind Spätzle nicht einfach nur Nahrungsmittel – sie sind ein Lebenselixier.
Denn sie begleiten ihn durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Wenn es ihm gut geht, feiert er mit einem Teller voll dampfender, goldgelber Spätzle. Wenn er traurig ist, tröstet er sich mit einer Portion Käsespätzle, die ihn mit ihrer cremigen Köstlichkeit umarmen. Und wenn er verliebt ist, dann gibt es nichts Romantischeres, als gemeinsam mit seinem Herzblatt eine Schüssel dampfender Spätzle zu teilen und sich dabei tief in die Augen zu schauen.
Doch wehe dem, der es wagt, die Spätzle des Schwaben zu kritisieren! Das ist, als würde man seinen besten Freund beleidigen. „Desch isch u dengbar!“ ruft der Schwabe empört aus und verteidigt seine geliebten Spätzle mit ganzer Leidenschaft. Und wehe dem Gast, der behauptet, er habe noch nie Spätzle gegessen – er wird prompt dazu verdonnert, an Ort und Stelle eine Kostprobe zu nehmen, um die Wunder der schwäbischen Küche zu erleben.