Fest des Brotes in Frankreich
Fête du Pain – Das ultimative Brotfest
Revolutionen bewirken einiges. Das Fest des Brotes in Frankreich wird zwar erst seit 24 Jahren gefeiert, ist aber ursprünglich auf die Französische Revolution zurückzuführen.
Denn deren eigentlicher Auslöser war die Verarmung des Volkes. Es fehlte das Baguette.
Und da kennen die guten Nachbarn natürlich keine Gnade. Sympathisch ist ihre mittlerweile genetisch verankerte Aufmüpfigkeit ohnehin. Die französische Protestkultur reicht Jahrhunderte zurück und scheint nicht nachzulassen. Im Jahr 1789 veranlasste König Ludwig XVI Steuerbefreiungen für die Reichen und endete auf der Guillotine.
Die Revolution dauerte von 1789 bis 1799. Eines der ersten Dekrete wurde schon 1790 erlassen. Das verbriefte Recht auf ein Baguette.
Der Satz, welcher Marie Antoinette in den Mund gelegt wurde „ Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“ beschreibt alles. Die Arroganz der Macht hat noch nie ein gutes Ende gefunden.
Dies musste auch der zum Präsident mutierte Banker lernen, als er letztens die Vermögenssteuer abschaffen wollte und gleichzeitig eine Erhöhung der Kraftstoffsteuer anstrebte. Als hätte er nicht gewusst, dass Benzin das Baguette unserer Zeit ist. Die Gelbwestenbewegung fing an und der Präsident machte einen Rückzieher. Vermutlich hat er aus seiner Präsidentenlimousine heraus die Graffitis gesehen: „Macron=Ludwig 16“
Wenn Sie also so um den 13. bis 19. Mai in Frankreich sind und reich gedeckte Tische mit Brot sehen danken Sie der Kaiserin. Sie hat dieses Fest ursächlich zu verantworten.
Wir essen in Deutschland unterdessen auch gern Baguette. Gelegentlich passt es aber nicht zu unseren Spezialitäten. Freilich mundet ein schweinefettgesättigtes Rilettes durchaus auf dem Weizenbrot. Zu Gänseschmalz ohne Firlefanz passt aber eher ein Roggen-Vollkornbrot aus Sauerteig. Dieses darf im Gegensatz zu der französischen Weizenteigstange auch einige Tage alt sein.