Ich wünsche mir eine Ente aus Frankreich
Ich wünsche mir eine Ente aus Frankreich und das hat gute Gründe
Keine Diskussionen mehr. Jedenfalls nicht über Staat und Kirche. Schreitet zu Tat. Ich bin es leid.
Zwar hat es von der Französischen Revolution (1789 -1799) bis 1905 gedauert, ehe ein taugliches Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat verabschiedet wurde, aber unsere westlichen Nachbarn haben es wenigstens geschafft.
Das folgende ist keine Ente. Es ist nicht übertrieben und auch nicht gelogen. Unbestritten sind bei uns die Kirchen die mächtigsten Lobbyisten und funktionierten auch während der Diktaturen. Kleiner Ausnahmen gab es wohl, sie waren aber im Großen und Ganzen unbedeutend.
In der DDR widmete sich die katholische Kirche ihrem Dasein als Sekte. Die Evangelischen waren pragmatischer und kungelten mit den ostdeutschen Diktatoren.
Herr Gauck war Widerstandskämpfer und Frau Merkel – als Pfarrerstochter – rebellisch bis zur Unauffälligkeit. Beide trennen Kirche und Staat rigoros. Frau Merkel ist in einer christlichen Partei und betet heimlich. Gauck verlernte das Predigen und lebt aus Protest in wilder Ehe.
Wir bezahlen den Kirchen ihre Priester aus Steuergeldern, bis sie in die Politik gehen oder nach exorbitanter Geldverschwendung nach Rom berufen werden.
Keine Frage, ob man will oder nicht es geht einfach in unserer Zeit – übrigens nach der Aufklärung – nicht so weiter wie vor 400 Jahren.
Ich möchte dies nicht weiter ausführen weil dies eigentlich jedem bewusst sein müsste, aber zumindest eine Zeitung in Deutschland welche mit „Le Canard“ zu vergleichen ist – das möchte ich schon. Man kann sich ja nicht alles selber aufschreiben Tag für Tag. Man will ja auch noch lesen was andere schreiben Tag für Tag. Nur muß es auch von Interesse sein und ein wenig im Hirn rappeln und trappeln.
Die „Le Canard“ wurde 1915 gegründet und besteht noch heute. Ist nicht verflacht, hat sich keine Paläste aus Werbeeinnahmen gebaut, und ist – nicht nur dadurch – keinesfalls notleidend geworden. Enten produzieren deutsche Blätter am laufenden Band, sind oft oberflächlich und gelegentlich populistisch, wenn es opportun ist. Ihnen hilt es nichts. Die Leser laufen davon und jene, die so leichtfertig und oberflächlich geschrieben haben, werden entlassen.
Der französische Begriff „Canard“ also Ente hat nichts mit unserem Begriff der Zeitungsente zu tun. Er ist einfach umgangssprachlich der Begriff für eine Zeitung in dem schönen Land mit gutem Essen und einigen unangenehmen Politikern.
Vermutlich wurden Newsletter so genannt weil sie alles heraus schnattert. Und dies scheint „Le Canard“ in höchster Form zu gelingen.
Das kann nur ein unabhängiges Blatt mit viel Eigenkapital. Im Jahr 2014 ganze 122 Millionen. Die Eigentümer und Mitarbeiter besitzen unveräußerliche Aktien. Ein hartes Regelwerk zur Unabhängigkeit sichert diese. 1933 wurde ein Mitarbeiter entlassen, weil er einen Orden der Ehrenlegion angenommen hatte. Für diese und weitere Informationen danke ich Wikipedia.
„Die Pressefreiheit verschleißt nur, wenn man sie nicht nutzt.“
– Das Motto des Canard.
Unsere Zeitungen sind schön bunt und abhängig. Der Canard – zweifarbig mit acht Seiten. Er verzichtet vollständig auf Werbung und ist hochprofitabel. Die Auflage steigt. Zuletzt berichtete die Ente auch Intimes von Marie Le Pen. Frau Pen musste ihren Führerschein abgeben, weil sie Verkehrstherapeutische Seminare nicht besuchen wollte. Auf welche Art von Verkehr bei den Therapiesitzungen eingegangen werden sollte, ist für mich nicht herauszufinden und auch eher uninteressant, weil sie nicht mein Typ ist.
Das hätte ich dann doch gern gewusst – wenn ich ehrlich bin. Denn wenn sie mein Typ wäre und ich sie getroffen hätte – was dann? Wo waren unsere Presseorgane und ihre Verantwortung dem Leser gegenüber? Kannten die den Therapeuten nicht oder lagen die Journalisten selber auf der Liege? Wegen ihrer derzeitigen Sinnkrise vielleicht?
Hier komme ich an meine Grenzen und möchte weder den Journalisten Konkurrenz machen, noch mir anmaßen ihr Handwerk zu verstehen. Ich möchte ja nicht das die anfangen zu malen. Das machen ja derzeit alle. Schauspieler, Sänger und Komiker. Die von der Zeitung jetzt bitte nicht. Bleibt da wo ihr hingehört, aber bemüht euch wie es ein richtiger Maler macht.
Damit ich rechtlich sauber bleibe und keine Abmahnungen bekommen schreibe ich ganz leise, wo Sie mehr über diese Zeitung lesen können, wenn sie wollen.
— Suchmaschine ihrer Wahl — Eingabe — Deutschlandfunk + Die entfesselte Ente —
Berichten sie bitte auch ihrem Lokalredakteur – so was gibt es auf der Welt. Hat was mit Demokratie zu tun!
P.S. Sie möchten wissen, warum ich die Trennung von Staat und Kirche wünsche? Persönliche Gründe hätte ich auch. Aber es besteht die Gefahr, dass noch ein weiterer Spieler das Feld des mittelalterlichen Irrsinns betritt. Der islamische Glaube. Und das mit Recht, wenn nichts geschieht.
Denn wir haben eine Verfassung in der ein wichtiger Satz verankert ist: „Gleiche Fälle sollen gleiche Regeln treffen“