Die Kirche von Rerik
Die Kirche von Rerik, ursprünglich als Kirche St. Johannes Evangelist geweiht und heute St. Johannis genannt, ist ein bemerkenswertes Beispiel norddeutscher Backsteingotik an der Ostseeküste und blickt auf eine facettenreiche Bau- und Nutzungsgeschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht.
Die Kirche von Rerik ihre Baugeschichte und architektonische Entwicklung.
Die Gründung der Kirche wird auf das späte 13. Jahrhundert datiert, eine Zeit, in der die Region um das heutige Rerik christianisiert und ein fester Bestandteil des Bistums Schwerin wurde. Die Kirche wurde in der Tradition der Backsteingotik erbaut, einer Architektur, die für Norddeutschland und die Ostseeküste prägend war, da Steinressourcen knapp waren und sich der Backstein als widerstandsfähiges Baumaterial etablierte. Die erste Bauphase schloss die Errichtung eines dreischiffigen Langhauses ab, das im Kern bis heute erhalten ist. Der Chorraum, der ursprünglich kleiner gehalten war, wurde im 14. Jahrhundert erweitert und mit hoch aufragenden Fenstern versehen, um den Raum mit Licht zu füllen und eine imposante Wirkung zu erzeugen.
Der quadratische Westturm, der heute die Silhouette des Ortes dominiert, wurde erst später hinzugefügt und weist die typische Gestalt norddeutscher Kirchtürme auf, die das flache Küstenland prägen. Im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche ihr gotisches Gewölbe, das den Raum nach oben hin öffnete und ihm eine beeindruckende Akustik verlieh. Die Kirche von Rerik eignet sich daher sehr gut für Konzerte.
Die Kirche von Rerik und ihre barocke Umgestaltung und Ausmalung
Im 17. und 18. Jahrhundert, nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, kam es zu einer barocken Umgestaltung des Kirchenraumes. Diese Epoche, geprägt von einer Wiederbelebung und Verstärkung des Glaubens, brachte eine barocke Ausmalung des Innenraumes mit sich.
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Die Innenwände und das Gewölbe wurden reich mit Ornamenten, floralen Motiven und symbolischen Darstellungen versehen. Diese Ausmalungen überdecken teilweise die gotische Gestaltung und verleihen dem Raum eine farbenfrohe und fast festliche Atmosphäre, die einen starken Kontrast zur ursprünglichen Schlichtheit des gotischen Baus bildet.
Im Altarraum der Kirche von Rerik entstand eine prunkvolle Ausstattung, die durch die barocke Gestaltung besonders betont wurde.
Der aus Holz gefertigte Altar erhielt geschnitzte Engel und Verzierungen, die den Blick auf das Kreuz und die dargestellten Szenen der Passion lenken. Die barocken Elemente wurden im 18. Jahrhundert durch die Einführung weiterer liturgischer Gegenstände ergänzt, darunter ein reich verzierter Taufstein und eine barocke Kanzel, die mit filigranen Schnitzereien und vergoldeten Elementen geschmückt ist.
Die Orgel der Reriker Kirche ist ein weiterer kunsthistorischer Schatz.
Das Instrument stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von einem Orgelbaumeister der mecklenburgischen Schule geschaffen. Sie besteht aus mehreren Registern und Pfeifenreihen, die im Zusammenspiel einen warmen, resonanten Klang erzeugen. Die Orgel wurde mehrfach restauriert, zuletzt im 20. Jahrhundert, und ist auch heute noch funktionstüchtig. Sie wird nicht nur in Gottesdiensten gespielt, sondern kommt auch bei Konzerten zum Einsatz.
Die Kirche ist heute ein aktives Zentrum für die Gemeinde Rerik und wird für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen genutzt. Konzerte finden hier regelmäßig statt, insbesondere in den Sommermonaten, wenn die Kirche Teil des Mecklenburgischen Musiksommers ist.
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Diese Konzerte reichen von klassischen Aufführungen, die das Potenzial der historischen Orgel ausschöpfen, bis hin zu modernen geistlichen Konzerten.
Die Akustik des Raumes, die durch die hohe Decke und die Backsteinwände verstärkt wird, macht die Kirche zu einem beliebten Ort für musikalische Darbietungen.
Die St. Johannes Kirche in Rerik vereint Elemente der Gotik und des Barocks in einem eindrucksvollen Gesamtensemble. Ihre Baugeschichte und kunstvolle Gestaltung spiegeln die wechselvollen Jahrhunderte wider, die sie geprägt haben, und machen sie zu einem unverwechselbaren Zeugnis norddeutscher Sakralarchitektur.
Neben ihrer Funktion als Gotteshaus ist sie ein kultureller Anziehungspunkt, der mit regelmäßigen Konzerten auch heute noch eine lebendige Rolle in der Gemeinde und darüber hinaus spielt und sollte Ihnen wenn Sie in der Gegend sind unbedingt einen Besuch wert sein.