Cechoslovakische Feldküche – der Bündnisfall
Auch diese originelle Art des authentischen Street Food gehört leider der Vergangenheit an. Eine weitere Feldküche ist aus dem Leipziger Stadtgebiet verschwunden.
Es gibt eine Gegend in Deutschland mit einer besonderen kulinarischen Eigenheit – Cechoslovakische Feldküche – der Bündnisfall? Denkt man.
Vor allem in Leipzig und um Leipzig herum stehen allerorten Feldküchen die Cechoslovakische Feldküche ist aber wirklich besonders. Nicht nur die von der Nationalen Volksarmee sondern auch diverse des Warschauer Pakts. In allen werden Hülsenfrüchte zubereitet. Und meine erste Bockwurstschneidemaschine habe ich auch entdeckt. Diese funktioniert fast wie eine Eierschneidemaschine – also dem Prinzip nach. Die Erbsensuppe aus dieser Feldküche war nicht ganz so delikat, wie jene in Mockau an der alten Post, aber auch gut genießbar.
Standort: Leipzig Theresienstraße stadtauswärts kurz hinter der Eisenbahnbrücke beim Lidel
Einige Jahre habe ich regelmäßig feinste Eintöpfe aus einer Feldküche in Leipzig Thekla zu mir genommen.
INFOBOX Feldküche
Ein Phänomen der Nachwendezeit war die Feldküche im öffentlichen und zivilen Raum der ehemaligen DDR. Eine kulinarische Form der Friedens-Dividende. Im Leipziger Stadtgebiet hatte sich einige dieser Feldküchen etabliert und boten bodenständige Eintöpfe an. Die zwei mir bekannten mit einem festen Standort sind leider verschwunden. Vermutlich war ihr Dasein der Stadtverwaltung zu anarchisch. Dies ist ein großer Verlust.
Schon im Jahr 1818 beschrieb Goethe in seinem Tagebuch eine Konstruktion einer fahrbaren Feldküche.
In der Schweiz gab es seit ca. 1880 Feldküchen und in Deutschland führte die Armee eine fahrbare „Feldkochmaschine“ kurz danach ein.
Es gibt eigens Rezeptsammlungen für Feldküchen und eine Gastroszene, die Feldküchen betreibt und auch auf Festen einsetzt.