Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch
Ein wenig verlaufen und doch zum Ziel gefunden.
Im letzten Jahr sah es am Leisniger Bahnhof noch ganz anders aus.
Damals machten wir einen Halt bevor wir weiter nach Kloster Buch fuhren, um von dort den Wanderweg flussabwärts von Kloster Buch nach Leisnig zu erkunden. Der Plan, den Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch zu erkunden, war schon damals entstanden.
Ein junges Team von vier Leuten übernahm 2020 den maroden Bahnhof von Leisnig, um ihn zu neuem Leben zu erwecken.
Da dieser Bahnhof nicht eben klein ist, wirkte die Aufgabe beängstigend auf mich. Ich war skeptisch, ob das Team durchhalten würde. Es sieht jedoch sehr gut aus. Der neue Biergarten mit Freiluftbühne ist gelungen und der Haupteingang zur Bahnhofshalle wird zurzeit saniert. Zahlreiche Konzerte und Workshops stehen auf dem Veranstaltungsplan. Eine Kooperation mit dem Kloster Buch e.V. – unserem Ziel – darf nicht fehlen. Leider konnten wir den Biergarten an diesem Vormittag nicht ausprobieren, denn wir hatten die Aufgabe, den Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch zu erkunden und wollten am Zielort etwas zu uns nehmen.
Da der Bahnhof unten an der Freiberger Mulde liegt und Leisnig mit seiner Burg auf einem gewaltigen Porphyr Felsen erbaut wurde, ging es zunächst bergauf.
Tipp 1.
Warten Sie nicht auf Wegweiser, sondern wenden Sie Ihre Schritte bei erster Gelegenheit nach links in den Wald auf einen Fußweg – oder eher Pfad. Auf diesem Weg geht es weiter bergauf, bis man einen kleinen Park mit dem Zehl-Denkmal erreicht hat. Auf dem Weg dahin sind Tafeln zur Erklärung der Baumarten angebracht. So auch eine neben dem Denkmal.
Das Denkmal selbst hüllt sich für den Fremden in geheimnisvolles Schweigen.
Ich konnte lediglich im weltweiten Netz lesen, das dieses Denkmal einem Herrn gewidmet ist, der für arme Menschen Gutes tat. Dies erklärt eventuell auch das zum Gedenken hinterlegte Plüschtier. Wer weiß. Ich persönlich finde die Geschichtsvergessenheit der Stadtoberen jedoch traurig. Kein Hinweis auf der Website. Nix.
An märchenhaften Bäumen wanderten wir vorbei und waren ratlos. Kein Wegweiser. Und wenn etwas Ähnliches zu entdecken war, so waren diese Schilder derart verwittert, dass jegliche Aussage verloren ging.
last ways
away to nowhere
where there is no signpost…
Der Weg, der in die Irre führt.
Tipp 2.
Fragen Sie die freundlichen Anwohner nach dem Weg. An ihren Antworten merkte man, dass hier schon sehr lange kein Fremder vorbeikam. Vermutlich hatten diese Ihr Vorhaben, den Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch zu finden, zuvor schon aufgegeben und die Rückreise angetreten. Denn auch Dr. Google war keine Hilfe, da durch Netzausfall unerreichbar.
Also dann doch. Nach Auskunft der freundlichen Eingeborenen ging es über einen schmalen Weg und durch den frühlingshaften Wald ins Tal.
Unten angekommen fanden wir einen gut ausgebauten breiteren Weg mit angefügtem rauschendem Bach, der zwar nicht als Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch gekennzeichnet war, aber von dem staatlichen Sachsenforst aufwendig als Wald-Lehrpfad ausgeschildert wurde.
Dies war hervorragend gelungen und sollte weiträumig publik gemacht werden.
Wir können viel über den Zustand der Wälder lamentieren. Ohne eine Unterrichtung der nächsten Generation wird sich das Verständnis für den Umweltschutz nicht entwickeln.
Anscheinend ist der Sachsenforst lediglich für den Forst, aber nicht für die in seinem Wald befindlichen Wallanlagen zuständig.
Im Leisniger Land und entlang der Freiberger Mulde finden sich Spuren menschlichen Lebens, die 2500 v. Chr. zurückreichen.
Zahlreiche Wallanlagen und Hügelgräber sind nicht nur hier, sondern im gesamten slawischen Siedlungsgebiet zu finden.
Also wanderten wir weiter und erfuhren viel über Flora und Fauna im Leisniger Eichberg-Wald. Bis ein Déjà-vu einer ähnlichen Situation auftrat. Der Wanderweg von Kloster Buch nach Leisnig die Freiberger Mulde abwärts, teilet sich nach einiger Zeit ebenfalls. „Dieser Abzweig war total unbeschildert“. Unsere Gablung auf dem Weg nach Kloster Buch war wohl beschildert, zeigte aber nicht, wo der nach oben abzweigende Weg hinführt.
Tipp 3. Verzichten Sie auf einen Versuch, den nicht ausgeschilderten Weg zu gehen. Denn es ist gut möglich, dass Sie im Nirwana landen.
Am Ende des Waldweges stießen wir auf eine asphaltierte Straße und wanderten bis zum jetzigen Pflegeheim Paudritzsch.
Angekommen genossen wir den ruhigen Park mit seinen idyllischen Ecken und den architektonischen Überbleibseln aus der Zeit, als diese Anlage als Lungenheilstätte genutzt wurde. Viele der Gebäude im Park stehen leer und die hölzernen Liegehallen der Tuberkulose Patienten sind zum Teil zu Schuppen umfunktioniert.
Die Plastik eines liegenden, nackten Jünglings fanden wir versonnen an einem kleinen Teich.
Auch hier bleibt man ratlos zurück, obwohl die Qualität der Plastik dafür spricht, dass diese von einem ausgebildeten Bildhauer geschaffen wurde. Und doch denkt man nicht daran, den Besucher zu informieren, welcher Künstler sie geschaffen hat.
Nach einer Pause im Park ging es weiter auf dem Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch.
Leider mussten wir in Ermangelung anderer Möglichkeiten die Straße benutzen und kamen an seltsamen Verbotsschildern vorbei, die vor dem Betreten des Waldes warnten, als sei hier vermintes Gebiet.
Und dann doch! Eine eindeutige Beschilderung.
Leider hatten wir bei mehreren vorausgehenden Versuchen, uns durch die Büsche zum Ziel zu schlagen, zu viel Energie verbraucht. Also ging es nicht wie geplant erst zur Maylust – unseren Lieblingsplatz hoch über dem Fluß – und dann zum Kloster Buch, sondern auf direktem Weg dahin.
(Die Maylust sollte bei Ihrer Planung unbedingt berücksichtigung finden)
Einige hundert Meter vor dem Kloster Buch quert man eine alte Steinbrücke über die Freiberger Mulde.
Vom großen Hochwasser leicht lädiert ist sie heute restauriert und wie neu. Von dieser Muldenbrücke aus hat man einen schönen Blick flussaufwärts über das Wehr mit der Fischtreppe bis hin zu dem Felsen, auf dem sich der erste Aussichtspunkt der Maylust befindet.
Kurz vor unserem eigentlichen Ziel gab es eine weitere botanische Entdeckung am Straßenrand.
Da uns der gewöhnliche Feldsalat leider unbekannt war, pflückten wir keinen Strauß dieses würzigen Krautes, sondern strebten erwartungsvoll auf das Kloster zu, in dem sich ein Kaffee befindet
Tipp 4.
Wenn man nichts Größeres vor hat und zu diesem Zweck eine eigene Veranstaltung im Kloster Buch bucht, sollte man sich an die spärlichen Öffnungszeiten – in der Saison von April bis Oktober, 13 – 18 Uhr – halten.
Ungefähr 10 Radler und Wanderer waren im Klosterhof gestrandet. Die durstigen Pilger konnten immerhin Getränke in Flaschen erwerben, um die Rast in dem schönen Biergarten angenehm zu verbringen, ehe es weiter ging. Die Öffnungszeiten des Klosters entnehmen Sie der www. Seite KLOSTERBUCH.
Zugfahrt von Döbeln nach Leisnig
Mittelmäßig frustriert, denn wir freuten uns auf den leckeren, selbst gebackenen Kuchen des Klosterkaffees, beendeten wir wie geplant den Wanderweg von Leisnig nach Kloster Buch am Bahnhof von Kloster Buch, der an die 20 Laufminuten vom Kloster entfernt liegt.
UND. Verpassten den Zug nach Leipzig. Also fuhren wir mit dem nächsten Zug der Linie RB 110 in die entgegengesetzte Richtung nach Döbeln, um uns dort zu stärken. Dies war keine schlechte Idee, denn es ging alles bündig vonstatten. Der Hauptbahnhof Döbeln liegt abgelegen der Stadtmitte. Dies war jedoch kein Problem. Wir erreichten unmittelbar nach der Ankunft einen Bus, der uns in die Stadtmitte brachte.
Einmal der Obermarkt mit dem Schlegelbrunnen im Vordergrund und er Nikolaikirche im Hintergrund.
Und hier der Untermarkt, welcher mit zwei italienischen Eiskaffees sehr gut bestückt ist und uns kalorienmäßig aus dem Tief holte.
Fazit dieser Wanderung. Der Schildbürger hat Mittelsachsen sein zu Hause. Die Stadt Leisnig ist für die Beschilderung der Wanderwege verantwortlich, der Sachsenforst für die „Naturbeschilderung“ und LRA für die „Waldbetretungsverbotsbeschilderung“.
Hier für die Genossen der Stadtverwaltungen und Landratsämter die Bedingungen welche ein Wanderweg erfüllen muß um zum Premium-Wanderweg zu werden.
Eventuell in den kommenden 5 Jahrespaln aufnehmen? Schöner unsere Städte und Gemeinden!
Hallo Herr Gatzemeier,
Danke für Ihre schnelle Antwort.
Ich war in der Ausbildung für Arztsekretärinen und wir hatten
Medizinische Wortkunde bei ihm.
Ich finde es jedenfalls unglaublich, dass ich heute Ihren Blog entdeckt habe mit diesem Zusammenhang.
Viele Grüße aus Elsteraue
Irmtraud Büch
Hallo Frau Büch,
Ihre Vermutung trifft zu.Ich bin der Sohn. Wir sind oft im Muldental und ich berichte gern auf meinem Blog darüber. Denn ich finde, die Gegend hat es verdient bekannter zu werden.
Mit besten Grüssen aus Leipzig
Thomas Gatzemeier
Hallo Herr Thomas Gatzemeier,
Ich bin auf Ihren Bericht über Paudritzsch und Umgebung gestoßen und habe eine Frage zu Ihrem Namen. Ich war von 1959 bis 61 in der Reha-Heilstätte Paudritzsch und wir hatten einen Dr. Gatzemeier als Chefarzt und Ärztlichen Direktor dort. Ich nehme an, dass es kein Zufall ist, dass Sie sich für diese schöne Gegend interessieren.
Sehr schön finde ich, dass die kleine Brücke und die Statue des Jünglings noch vorhanden sind .
Ich bin auf eine Nachricht von Ihnen gespannt.
Freundliche Grüße Irmtraud Büch