Festtagsessen zum 60. Jahrestag der DDR
Jetzt habe ich es doch wirklich verpasst! Welch eine Schande. Hiermit leiste ich Abbitte bei all meinen Genossen, die von mir (natürlich) erwartet haben – in alter Tradition – das ich dem Tage gedenke, an dem die erste sozialistische Republik auf deutschem Boden gegründet wurde.
Und freudig kann ich berichten, das die Parteizeichen der SED in Kürze neue Verwendung finden. Es wird geben eine neue sozialistische Einheitspartei und dann wird aber dem Kapitalismus das ultimativ allerletzte Grab geschaufelt – sag ich mal so dahin.
Grüß dich Sarah.W !!!!!! Schöne Frau !!!!!!! Denkst du noch manchmal an den Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik?
Nein ich schaffe das nicht – verzweifle schier. Gab es damals doch eine Konserve, in einem schicken Glas mit grauem Etikett, in dem die weißen Bohnen mit Schweinebauch blaß ihre Kalorien zeigten. VEB Feinkost stand darauf, oder so. Wie haben die das nur gemacht?
Die Bohnen waren größer, die Bohnen waren weicher, die Sauce war sämiger, das Fleisch war schweiniger. Und der Tag der Republik eine große, verlogene Sache.
So ein Festtagsessen braucht seine Zeit. Eben eine Zubereitungszeit von genau 25 Stunden. Die weißen Bohnen werden 24 Stunden eingeweicht. Unterdessen wird Schweinebauch mit Suppengrün weichgekocht. Schwein und Grün aus der Brühe genommen, Bohnen in dieser Brühe dann eine Stunde gekocht, Schwein hinein und hübsch angerichtet. Gewürzt wird auch.
Fettes Schweinefleisch gab es immer, da herrschte kein Mangel im Konsum und der HO. Das magere Fleisch jedoch kaufte der Klassenfeind, vertreten von Herrn Moskel, Mocksel oder wie auch immer. Jedenfalls war das ein Freund von Frans Josef Strauß. Der damals König von Bayern war und er wollte – also König oder Kanzler- auch von Deutschland werden. Die Volkskönige in der DDR bekamen dafür- für das Fleisch – bissfeste D-Mark. Da die DDR so ein schönes Arbeiter und Bauernbiotob war, mußte das natürlich geschützt werden.
Der Zaun welcher zur Abwehr der „Bonner – Ultras“ gebaut wurde, rostete aber immer wieder durch. So war zu befürchten, das zu viele kleine Tiere, dem real existierenden Sozialistenparadies, abhanden kamen. Also kaufte man, für das Geld vom Fleisch, im Ruhrgebiet – bei Krupp oder Krause – einen schönen haltbaren Zaun. Der hielt dann auch noch ein paar Jahre. Und weil man sich ja schon kannte, Krupp und Krause und das Ostdeutsche Schwein, klappte das mit der Wiedervereinigung auch so gut.
Das ist die wahre Geschichte – wie der Schweinebauch Deutschland zu seiner Zukunft verhalf.
Achtung das Festtagsessen zum 60. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik ist stark Kohlenhydrathaltig.