Mumbai in Indien – Bombastisch
Mumbai – Bombastisch anders lässt es sich nicht ausdrücken! 21 Millionen Menschen in einer Stadt. 17 Millionen wohnen (ca.) in den sog. neuen Bundesländern.
Aber trotzdem läuft in Mumbai, dem äußeren Anschein nach, alles rund. In den letzten Jahren sei die Stadt richtig sauber geworden berichtete ein Besatzungsmitglied. Ob die schwäbische Kehrwoche eingeführt ist und ob die Inder in die EU wollen, konnte ich nicht herausfinden. Eins ist aber klar. Die Engländer haben sich hier nur unwillig zurückgezogen, da die Immobilien, die sie sich von den Indern haben bauen lassen, ein einzigartiges Stadtzentrum bilden. Man möchte glatt hier wohnen. Nicht nur um Heizkosten zu sparen, sondern weil die Straßenzüge mir ihren weit ausladenden, Schatten spendenden Bäumen mindestens so schön sind wie die Gründerzeitviertel in Leipzig. Da der Mietpreis jedoch sehr weit über den abgerechneten, eingesparten Heizkosten liegt, denke ich nicht weiter darüber nach erneut einen Ausreiseantrag zu stellen.
Freilich hat diese Stadt auch eine andere Seite. Sie liegt hinter der großen Freiluftwäscherei und ich wollte dieses Elend nicht fotografieren.
Eine schöne Geschichte ist jedoch jene: dem Unternehmer Jamsetji Tata wurde, als Einheimischen, um die Jahrhundertwende der Zutritt zum damals besten Hotel, dem Watson, verwehrt. Daraufhin baute er sich das Taj Mahal Palace & Tower. Eher ein königlicher Palast als ein Hotel, das traurige Bekanntheit durch einen Anschlag bekam. Ob Tata Engländern den Zutritt verwehrte, ist mir nicht bekannt. Aber die sind ja nun weg und müssen zu Hause Tee trinken. Alles warten hilft nix. Außer Indien kommt in die EU.
Das Taxifahren ist recht komfortabel und unser Fahrer suchte auch schöne Ziele aus um uns Mumbai – Bombastisch nahe zu bringen.
Kleine Tempel ein gutes Restaurant, in dem wir vorzüglich scharf speisten. Jedoch musste er aus „verkehrstechnischen Gründen“ immer vor Läden halten, an denen man höflich aufgefordert wurde einzutreten. Irgendwann war es so weit und ich feilschte um einen Cashmereschal. Meine Begleiterin schämte sich meiner, weil ich mehrfach den Laden fast verlies und deutlich absurd niedrige Zahlen in den Raum warf, ehe der Kauf abgeschlossen war. Nach dem Geschäftsabschluss lachten Verkäufer und Käufer herzlich und gingen zufrieden auseinander. Ich vermute der Verkäufer war zufriedener.
Derzeit fahren wir mit der AIDAbella über eine Bleifolie, die sich Arabisches Meer nennt, und werden von unsichtbaren befreundeten Streitkräften bewacht. Ob der Vogel auf unserem Balkon eine Drohne ist?