Holzhau im Erzgebirge
Die Geschichte der Abholzung rund um Holzhau im Erzgebirge ist einerseits ein faszinierendes und andererseits erschreckendes Beispiel für den Wandel einer natürlichen Umgebung in eine neue Kulturlandschaft.
Das Erzgebirge, einst von dichten Wäldern bedeckt, wurde im Laufe der Jahrhunderte von Menschenhand stark verändert. Man kann das Ausmaß der Abholzung auf ganz Deutschland bezogen und über die Jahrhunderte durchaus mit der im Amazonas vergleichen.
Die Abholzung im Erzgebirge begann im Mittelalter, als die Nachfrage nach Holz für den Bergbau, den Bau von Hüttenwerken und den Bedarf an Brennholz stetig stieg. Die Bewohner der Region fällten große Teile der Wälder, um jenen Bedarf zu decken. Natürlich führte diese Abholzung nicht nur zur Entwaldung, sondern auch zur Erosion der Böden und zur Verschmutzung der Flüsse durch den Bergbau.
Im 18. Jahrhundert begann die Industrialisierung der Region, was zu einem weiteren Anstieg des Holzbedarfs führte.
Die Wälder wurden systematisch gerodet, um Platz für den Bergbau und die damit verbundenen Industrien zu schaffen. Dies hatte nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern auch soziale, da die Bewohner der Region zunehmend von der Landwirtschaft in den Bergbau und die Industrie gedrängt wurden.
Mit der Zeit änderte sich jedoch die wirtschaftliche Struktur der Region um Holzhau im Erzgebirge.
Der Bergbau verlor an Bedeutung, und die Abholzung ging zurück. Die verlassenen Bergbauflächen eroberte sich die Natur zurück, und Teile der Wälder wurden zu Monokulturen durch die Anpflanzung von schnell wachsenden Fichten. Gleichzeitig entwickelte sich eine neue Kulturlandschaft, die von Landwirtschaft und Tourismus geprägt war.
Heute zeigt sich das Erzgebirge rund um Holzhau als eine Mischung aus bewirtschafteten Feldern, Wäldern und malerischen Dörfern, die oft in Teilen dem Zerfall preisgegeben sind. Die Region hatte gerade in DDR-Zeiten eine neue Identität als Erholungsgebiet und Kulturlandschaft gefunden. Nach 1989 und dem Fall der Mauer gab es neue Möglichkeiten, frei zu reisen. Daraufhin ging der Tourismus in der Region Holzhau radikal zurück.
Die Entwicklung des Tourismus in Holzhau im Erzgebirge während der DDR-Zeit und nach der Wende von 1990 zeigt einen markanten Unterschied in Bezug auf Struktur, Angebot und Dynamik.
Während der DDR-Zeit (1949-1990) war der Tourismus in Holzhau stark reglementiert und auf den sozialistischen Tourismus ausgerichtet. Es gab staatlich kontrollierte Urlaubsunterkünfte wie Ferienheime und Ferienlager, in denen vor allem Arbeiter und Angestellte Erholung suchten. Die Möglichkeiten für individuellen Tourismus waren begrenzt, und es gab strenge Vorschriften für Reisen ins Ausland.
In den 1990er Jahren begann Holzhau, sich auf den neuen Tourismusmarkt auszurichten.
Es entstanden private Pensionen, Ferienwohnungen und Hotels, die den Bedürfnissen der Touristen gerecht wurden. Dies hatte jedoch zur Folge, dass DDR-Ferienheime – insbesondere das der Akademie der Wissenschaften in dem eventuell schon Angela Merkel alst aufstrebende DDR-Wissenschaftlerin Urlaub macht -, leer standen und stehen.
Man hat den Eindruck, dass von politischer Seite kein Interesse besteht, sich vehement für eine Entwicklung dieses ausgesprochen attraktiven Ortes einzusetzen. Nicht zuletzt dieses Versagen führt zu Politikverdruss.
Die Region hat ausgezeichnete natürliche Ressourcen wie die wunderschöne Landschaft und die Wälder für Aktivitäten wie Wandern, Skifahren und Mountainbiken.
Auch der Kulturtourismus gewann an Bedeutung, da Besucher das historische Erbe der Region entdecken wollten. Eine Zusammenarbeit mit dem unmittelbar auf Holzhau angrenzenden Tschechien würde weitere Möglichkeiten eröffnen. Jedoch ist die schon in DDR-Zeiten stillgelegte Eisenbahnlinie über die Grenze bis heute nicht wieder aktiviert worden. Wir waren von unserem Tagesausflug in das Erzgebirge begeistert und werden das nächste Mal mehrere Tage dort verbringen, um die Gegend näher zu erkunden.
Natürlich habe ich ein besonderes Interesse an Holzhau da dieser Ort am Oberlauf der Freiberger Mulde, über die ich hier schon mehrfach berichtet habe, liegt. Und natürlich ist auch die Wurstbude am Parkplatz der Fischerbaude von besonderen Interesse.
Sie kennen sicher meine Arbeit als international anerkannter Bratwurst- und Imbissforscher. Allein wegen der Wildbratwurst muß ich nochmals nach Holzhau.
Insgesamt kann ein verschneiter Winterwald unsere Stimmung positiv beeinflussen, indem er uns in eine Welt der Schönheit, Ruhe und Erholung entführt, die uns von den Herausforderungen des Alltags abschirmt.
In der auf der Höhe liegenden Fischerbaude lässt es sich gut speisen und auch übernachten.
Die Forelle Müllerin Art war auf den Punkt und verdient alle Sterne.
Das Angebot der gutbürgerlichen Küche des Erzgebirges bietet allerlei vom Schwein mit und ohne Knödel sowie Omas Grüzwurst für den der es wirklich traditionell mag. Doppelzimmer 40 € pro Nacht. Wer wie wir noch mit dem 49 € Ticket anreist kann auch das eine oder andere Rechenberger Bier zu sich nehmen und am Tag darauf das Sächsische Brauereimuseum besuchen welches eine Haltestelle flussabwärts zu finden ist.
Hier beschreibe ich Holzhau im Erzgebirge am Oberlauf der Freiberger Mulde. Lesen Sie auch was sich flussabwärts tut.