Der porträtierte Fürst
Der porträtierte Fürst – Cranach d.j. malte Joachim II Fürst von Brandenburg weil der Künstler oft ein Dienstleister und manchmal auch ein Opportunist ist.
Obwohl der jüngere Cranach mit seinen Lieferungen von Wittenberg nach Berlin nicht nur territoriale Grenzen, sondern zugleich auch konfessionelle überschritt, bekam er keine Probleme.
Erst später begannen die politisch-konfessionellen Schwierigkeiten und die Menschen schlugen sich zu Tausenden die Schädel ein. Im lutherischen Wittenberg konnte man also durchaus Bilder von Herrschern malen, welche dem „alten“ Glauben nicht abgeschworen hatten. Joachim II. lässt sich von Cranachs Hand ostentativ als Altgläubiger auf Leinwand bannen. Mit Rosenkranz und ein an seiner Mütze zu sehendes Christusmonogramm.
Denn es dauerte noch einige Zeit, ehe sich die Brandenburger zum Calvinismus bekehrten. Dann jedoch richtig. Johann Sigismund – der Nachfahre unsers Fürsten – lies den größten Teil der Innenausstattungen seiner Kirchen zerstören.
Allen voran die zahlreichen cranachschen Heiligendarstellungen. Was erhalten blieb, ist Kurfürstin Anna zu verdanken. Sie rettete die liturgischen Handschriften und einen Teil der Cranachbilder.
Natürlich hätte Cranach den Fürsten auch ein Radieschen als Kopf verpassen können, aber die Welt war noch nicht so weit und seine Werkstatt wollte verständlicherweise Umsatz machen.
Zahllose Kriege mussten die den Erdenball überziehen, ehe ein Fürst endlich einen Radieschenkopf bekommen konnte. Hier ist nun – der entsprechend porträtierte Fürst. Aber auch diese heroische Tat wird die Welt nicht verändern.
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