Curry Cult – Pommes Genuss am Marktplatz in Leipzig
Curry Cult – Pommes Genuss am Marktplatz in Leipzig. Zwischen Bratfett und Bach.
Wenn man sich dem Leipziger Marktplatz von der Petersstraße aus nähert, steigt einem ein vertrauter -manchmal abstoßender-Duft in die Nase.
Es riecht nach Bratfett, Pommes und deshalb auch nach einem Hauch Nostalgie. Gleich neben den historischen Fassaden erhebt sich ein moderner Glasbau mit leuchtenden Schildern: Curry Cult – Pommes Genuss Leipzig. Der Name klingt verheißungsvoll, fast schon kultisch. Und doch weiß man sofort, woran man ist: Hier geht es um Wurst, um Fett, um etliche Kalorien.
Viele machen einen großen Bogen um diesen Pommes Genuss am Marktplatz, denn schon aus der Ferne riecht man, dass hier frittiert wird, was das Öl hergibt. Ich persönlich liebe ja die einfache Wurstbude in Leipzig, das ehrliche Stück Fleisch im Brötchen. Keine Soßenlawine, kein Firlefanz. Eine gute Bratwurst braucht keine Tarnung. Sie darf nach sich selbst schmecken – nicht nach Tomaten-Curry-Soße oder Zucker.
Natürlich gibt es Menschen, die schwören auf die Currywurst und das auch in Leipzig. Sie stehen geduldig in der Schlange und betrachten das Ganze als kulinarisches Ritual. Doch für mich ist die Currywurst das Schlimmste, was man einer Bratwurst antun kann. Außer natürlich, die Wurst ist gut oder doch gleich eine spezielle Brühwurst wie die der besten Currywurst nördlich von Berlin.
Einer Bratwurst nimmt die Soße oft ihren Charakter oder übertüncht die schlechte Qualität. Sie macht aus einem stolzen Stück Handwerk ein süß-scharfes Einwegprodukt oder aus einem Industrieprodukt ein Stück Essbares.
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Ein paar Schritte weiter, hinter dem Glaswürfel, liegt ein kleiner Park am Marktplatz Leipzig. Hier kann man sitzen, durchatmen und dem Treiben zusehen. Die Tauben streiten um Pommesreste, Kinder lachen, und hin und wieder weht ein Duft von Curry herüber. Es ist ein Ort, an dem sich der Bauch mit der Stadt versöhnt.
Wer dann den Kopf reinigen möchte, geht zur Thomaskirche Leipzig. Dort, wo Johann Sebastian Bach wirkte, herrscht eine andere Art von Genuss: der geistige. Während drinnen Polyphonie und Kantaten erklingen, zischt draußen die Fritteuse. Zwei Welten, die Leipzig so unverwechselbar machen – Hochkultur und Straßenküche.
So steht Curry Cult – Pommes Genuss am Marktplatz in Leipzig sinnbildlich für diese Stadt: bodenständig, selbstironisch, manchmal ein bisschen zu fettig, aber immer echt. Und wenn Sie das nächste Mal vorbeikommen, gönnen Sie sich ruhig eine Bratwurst – aber ohne Soße. Danach wissen Sie wieder, wie ehrlich Leipzig schmeckt.
Brauchen Sie wahllos viele Pommes-Kalorien, dann stellen sie sich in die Schlange der Touristen.
Alles über Curry und andere Würste erfahren sie in meiner Rubrik IMBISS
Aber zum Troste der Betreiber muss gesagt sein, In Leipzig gibt es auch die schlechteste Currywurst südlich von Berlin. Also nach meiner subjetiven Meinung.









