Die Schule von Barbizon im Bildermuseum Leipzig
Zu vergessen ist auch nicht, dass häufig all zu offensichtliche händlerische Kalkül, welches hinter den diversen Leihgabenstrategien steht. Für Werterhalt und Wertsteigerungen der Kunsthandelsware wird die Absolution des Musealen benötigt. Damit hat die Schenkung des Ehepaars Bühler-Brockhaus jedoch nichts zu tun.
Jean-Baptiste Camille Corot Holzfäller in einem Waldtal.
Jean-Baptiste Camille Corot Die Weinlese
Letztens habe ich Corot`s in Museum von Lyon gesehen. Übrigens weder mehr noch bessere Arbeiten als in Leipzig zu sehen sind. Diese Sammlung französischer Gemälde der vorimpressionistischen Epoche bereichert das Museum der bildenden Künste Leipzig enorm, auch wenn die große Masse der Besucher den Heldensälen entgegenstrebt, um scheinbar Spektakuläres zu erleben. Mir sei es recht. So ist man allein mit diesen grandiosen Werken.
Gustave Courbet Die Loue im Juragestein
Gustave Courbet | Am Starnberger See
Wo Corot hängt darf Courbet natürlich nicht fehlen. Gustave Courbet, dessen große Stärke wohl die figürliche Malerei war und der als „Erfinder“ des Realismus gilt, war gleichwohl ein begnadeter Landschaftsmaler und wird in der Hinsicht in einem Atemzug mit Corot genannt. Gerade im Farbklima sind sie sich sehr nahe.
Die Gemälde der Schule von Barbizon bereichern die Leipziger Sammlung enorm. Sie sind ein wirklicher Glücksfall.
Wenn man es schaffen würde, auch in räumlicher Abfolge die kunstgeschichtlichen Zusammenhänge der Landschaftsmalerei herzustellen, wäre dies einzigartig. Das Museum hat dazu die Substanz und ist gut bestückt. Sowohl die niederländische Landschaftsmalerei, als auch wichtigen Werken der deutschen Romantik zählen zu dieser Sammlung.
Jean-Francois Millet | Felsenküste bei Greville
Millet ist neben Corot einer der Hauptvertreter der Schule von Barbizon und mit einer kleinen Landschaft in der Sammlung vertreten. Auch er verwendete Stilelemente, welche die Grundlage des Impressionismus bilden sollten.
Der erste große Kunstspender Leipzigs, der Seidenhändler Adolf Heinrich Schletter, vermachte der Stadt 1853 Sammlung und Vermögen.
Theodore Rousseau | 1812-1867 | Der Dorfbackofen
Abgesehen von den opulenten Arbeiten von Max Klinger beherbergt das Leipziger Museum der bildenden Künste traditionell eine eher auf das kleine Format setzende bürgerliche Sammlung.
Augustin Theodule Ribot | Das Schwesterchen
Fantin Latour | Blumenstilleben
Viegilio Narcisse Diazde la Pena | Blumen
Es gibt Neues zu berichten. Die Arbeiten der Schule von Barbizon wurden neu inszeniert und um einige Gemälde, die in direkter Beziehung stehen, erweitert. Mein Text Äpfel mit Äpfeln vergleichen geht darauf ein und erweitert den Blick. Auch Gustave Courbet kommt ins Spiel.