Weißwurst in Soße ist für Bayern gewöhnungsbedürftig
Weißwurst in Soße – ja – sie haben richtig gehört, es ist mir echt passiert!
Kurz vor Ostern wurde ich auf dem Franz-Josef-Strauss Flughafen im München verhaftet, dem Untersuchungsrichter vorgeführt und in den Hochsicherheitstrakt des Stammheimer Gefängnisses gesperrt. Echte deutsche Terroristen gibt es ja derzeit in Deutschland nicht allzu viele, deswegen standen auch einige Zellen leer. Oder täusche ich mich? Wo ich herkam, wollen Sie wissen? Für das Maggi-Kochstudio habe ich in Ägypten Forschung betrieben. Die wollen eine Instantsoßenmischung für Dromedarfleisch entwickeln und so musste ich monatelang in Hieroglyphenägyptisch geschriebenen Rezepten im Tal der Götter danach suchen, suchen und suchen. Suchen nach dem Dromedarfleischrezept aus der Epoche von Ramses dem Großen– sie wissen schon! An Weißwurst in Soße habe ich dabei jedoch nicht gedacht.
Und dann das! Vor der letzten Wahl, als Schäuble noch Innenminister war, habe ich in einem Blog das Rezept vorgestellt, welches ich hier, aus lauter Trotzigkeit, nochmals vorstelle. Die Überwachung hat geklappt!
Mit der Weißwurst sollte man kein Schindluder treiben. Da gehört eine Bretzen dazu und die wird auch nur vormittags gegessen – die Weißwurst. Nun hatte ich aber Glück. Bischof Mixa, der ja in Bedrängnis war, kam als Seelsorger zu mir in die Zelle, und da ich ihm versprach nichts Böses über seine Kirche und ihn zu verbreiten, erlangte er meine Freilassung. Das geht nur in einem Land, in dem die CSU regiert. Die ist noch echt katholisch und weiß, was echte Nächstenliebe bedeutet.
Als ich dann jedoch mein Hieroglyphenwörterbuch in der Asservatenkammer ausgehändigt bekam, stand plötzlich Westerwelle – in kurzen Lederhosen – hinter mir. Ob der mir auch helfen wollte?
Sie erwärmen die gehäuteten Würste in einer Sauce aus viel gehacktem frischen Liebstöckel, vorher eine geschnippelte kleine Zwiebel in Butter andünsten, saure Sahne und zwei EL Senf dazu, abschmecken – schmecken.