Thomas Gatzemeier Das Jagdfrühstück ``auf`` Lancret
Jede Zeit hat ihre Bilder.
Das Jagdfrühstück
Thomas Gatzemeier Das Jagdfrühstück „auf“ Lancret – einer Heliogravüre von NICOLAS LANCRET
Jede Zeit hat ihre Bilder. Nicolas Lancret produzierte seine Gemälde von galanten Festlichkeiten, durchgeknallten Bälle und andere Festivitäten nahezu im Akkord.
Der Fachmann und versierte Betrachter wird schnell sehen, warum Antoine Watteau, welcher der Studienkollege von Nicolas Lancret war, der berühmtere von beiden geworden ist. Seine Bilder sind intelligenter und um einiges dynamischer komponiert. Auch die malerische Umsetzung ist um Längen leichter ausgeführt. So ist dies im Leben und der Malerei. Der eine kann es besser als der andere. Würden diese Unterschiede fehlen, wäre die Welt ärmer. Denn der Vergleich bringt vieles erst ans Tageslicht.
Aber trotzdem ist die Jagdgesellschaft ein attraktives Bild mit einem besonderen Reiz.
Es droht Gefahr.
Der Greifvogel wartet über der ahnungslosen Jagdgesellschaft auf seine Gelegenheit. Er wird bald gnadenlos zugreifen und ein Menschenkind aus den arglos Feiernden herausreißen, um es mit mächtig schlagenden Schwingen über die idyllische Landschaft hinweg zu seinem Nistplatz zu entführen. Dort wird er es gnadenlos zerfleischen und seinen Jungen in kleinen Portionen verfüttern. Der Mensch sollte sich nie zu sicher fühlen. Er ist nicht allein auf dieser Welt und oft blind für das, was ihm widerfahren wird. Es kommt plötzlich und ohne Vorwarnung.
Auszug aus dem BILDER-GESCHICHTEN-BUCH vonThomas Gatzemeier. Mit diesem Link können Sie in dem Buch blättern.
INFOBO
Im 19-ten Jahrhundert wurde die Technik der Heliogravüre erfunden. Bis heute ist sie die schönste, aber auch aufwendigste Art, Fotografien zu reproduzieren. Es gibt nur noch wenige Werkstätten, die diese Technik beherrschen. Eine davon ist in der Nähe von Paris. Das Atelier Fanny Boucher in Meudon.
Die Heliogravüre ist eine Weiterentwicklung des Tiefdrucks. Mit fotografischen Mitteln wird eine Abbildung übertragen und mit Säure in eine Kupferplatte geätzt. Die Druckfarbe wird aus den Vertiefungen auf das Papier übertragen.