Salalah - Der Sultan und seine Sultaninen
Herrscher mögen hohe Mauern die ihr Leben überdauern.
Der Sultan und seine Sultaninen vom Oman hat einen Palast in Muskat, der auch dicke Mauern hat, wo der Sultan seine Sultaninen hat. Ich sah ihn vor Jahren als ich da vorbeigefahren. Urlaub ist ein Menschenrecht das auch ein Sultan zu schätzen weis. Also baut er sich einen Sommerpalast in Salalah. Dessen schützende Mauern sind vermutlich 6 Meter hoch aber bestimmt länger als sechs Kilometer. Ich klopfte da und dort an dieses weiße Mauerwerk aber man lies mich nicht ein. Bestimmt der Sultaninen wegen. Ja – der Sultan und seine Sultaninen. Geht mir doch der Ruf voraus, dass ich hin und wieder Frauen auffordere, sich vor mir zu entkleiden, damit ich sie, so wie sie am schönsten sind, malen kann.
Der Ort Salalah hat ein typisch Arabisches aussehen und der Markt ist ganz schön aber doch nicht so wie der in Muskat.
Der ist der Schönste (fast) überhaupt. Wir erwarben weißen Weihrauch und sahen die knurrigen Bäume, von denen das Harz stammt. Ein Häufchen Safran kam dazu. Die Händler waren jedoch nicht so handelswillig wie anderer Ortes.
Die wenigen Meter bis zum Strand sind auch in der sengenden Hitze gut zu bewältigen.
Warum die Eingeborenen hier überhaupt einen Strand haben verstehe ich nicht, denn man geht hierzulande nicht im Meer baden. Sonnen braucht sich der Omani auch nicht, denn er ist schon braun von Allah geschaffen. Wenn die Mecklenburger Heiden denen hier unten ihren Strand mit dem dazugehörigen Wetter abkaufen könnten, würde der Aufschwung Ost ungeheuer an Fahrt gewinnen. Das schreibe ich mit gleicher Post Frau Merkel. Gefahren sind wir mit dem Taxi in die Stadt. Preis ist auszuhandeln. Zurück zum Hafen auch. 20 $ waren ausgemacht und dann das.
Der Pakistani – unser Kutscher – verschloss bei Ankunft die Türen und verlangte plötzlich 25 $.
Araber sprechen schnell und laut. Ich tat es diesen nach und schon öffneten sich die Türen. Was er uns an Beschimpfungen nachschickte, verstand ich jedoch nicht. Der Sultan und seine Sultaninen hätten von diesem Vorfall nicht gern gehört.
Salalah oder auch Salala liegt an einem gigantischen Containerhafen mit noch riesigeren Schiffen, die da anlegen und nicht nur Gewürze als Fracht haben.
Auch chinesische Unnützlichkeiten werden von hier aus in alle Welt verteilt.
In der Dunkelheit liefen wir aus, um weitere 4 Tage auf dem Meer zu verbringen. Unser Schiff machte Dampf in die Maschine, dass das Öl nur so durch die Zylinder floss. Höchstgeschwindigkeit – um den Piraten zu entkommen. Die Gäste erschraken, wenn flinke Schnellbote zwischen den, im Konvoi fahrenden, Schiffen durchsausten. Das waren aber nur Schmuggler, die sich vor Verfolgung zwischen den Schiffen verstecken und keine der gefürchteten Piraten. Nix wird so heiß erlebt wie berichtet.
Auch eines der größten Containerschiffe der Welt überholte uns.
Schlappe 100 Meter länger und 4 Knoten schneller als unser Musikdampfer – das 2.200 Bettenhotel. Ringsum hatte es Wasserwerfer, die mit Wasser groszügig um ich warfen. Es verschwand total verdunkelt in der Nacht. Nur ein kleines Lichtchen war am Heck angebracht. Gruselig!
Gestern Nachmittag die Durchsage des Kapitäns, dass wir ein Notfall (Schlaganfall) an Bord hätten und die saudische Küste anlaufen müssten.
Rettungshubschrauber sind hier unbekannt. Heute meldete er sich erzürnt. Kurz vor den Saudiarabischen Hoheitsgewässern musste er abdrehen, weil sich die Erdölbesitzer weigerten, den Notfall aufzunehmen. Nur so nebenbei – das verstößt gegen internationales Seerecht! Ich würde vorschlagen, dass wir denen noch ein Paar Panzer verkaufen, weil sie so vertrauenswürdig sind. Aber nun weis ich wie ein sächsischer Kapitän klingt, wenn er ungehalten wird. Ob der Patient überlebt hat, wird natürlich nicht mitgeteilt. Aber was ist schon ein Menschenleben gegen ein Fass Rohöl.
Trotz nächtlichen Crewbarbesuchs – unvernünftig – habe ich heute meine letzte Lesung überstanden. Es waren mehr Zuhörer als gestern, gestern, gestern und vorgestern.