No No - Jo Jo oder der Raub der Zusammenhänge
Schon in der Interieurmalerei mit Damen, den Sofabildern, entglitt mir die Wirklichkeit. In dem Gemälde No No – Jo Jo entsteht eventuell eine neue Welt.
Unschuldige Frauen werden von Raben bedrängt. Der Boden ist ein steiniges Feld und die Zusammenhänge des Dargestellten sind für vielerlei Interpretationen offen. Auch diese Bildfindungen sind dem Traum näher als der Realität. Fern des Alltags und doch vermitteln sie Gefühle, in die sich der Betrachter eindenken kann. Wer hat nicht den Film die Vögel von Alfred Hitchcock gesehen? Bildentwicklungen sind ein schleichender Prozess und lassen sich nicht aufhalten.
In dem Grafikzyklus „Fetischismus“ des Jahres 2013 deuteten sich bereits die neuen bildnerischen Ansätze an. Die nackte Frau steht noch im Mittelpunkt, wird aber schon von diversen Tieren und erzgebirgischem Kunstgewerbe begleitet wenn nicht gar bedrängt.
Die Art dieser Bildfindungen kann nicht dem archetypische Automatismus der frühen Surrealisten zugerechnet werden, trägt jedoch Elemente davon in sich.
„Die vom Gehirn befreite Hand bewegt sich, wohin die Feder sie führt; und sie führt Kraft einer erstaunlichen Behexung die Feder so, dass diese lebendig wird, aber weil die Hand jede Verbindung mit der Logik verloren hat, nimmt sie, auf diesem Wege wiederhergestellt, mit dem Unbewussten Verbindung auf.“ (Wikipedia)
Im Gegensatz zu dieser Form des Automatismus, ist in meinen hier beschriebenen Arbeiten der konkrete Gegenstand anwesend, obwohl er dann doch nicht der üblichen rationalen Logik zu folgen scheint. Das Eigenleben der Dinge beginnt.
2014 entsteht das Gemälde „Zwölf Uhr mittags“ und das Bild „Des Jägers Freiheit“.
Nach dem das Bild reproduziert war, stand es lange mit dem „Gesicht“ an einer Wand des Ateliers und entwickelte sich zu einem typischen Problembild.
Betrachtete ich auch nur die Rückseite des unfertigen Gemäldes, war mir klar, so konnte es nicht bleiben. Von Zeit zu Zeit drehte ich die Leinwand um und geriet mehrfach in Versuchung es mit einer neuen Grundierung zu überpinseln.
Der Pinguin rettete das Bild. Er klärte die Verhältnisse am linken Rand.
Wir kennen derartige Kompositionen von Paolo Uccello und den Malern der flämischen Stillleben.
In diesen Bildern gibt zuweilen eine zentrale Figur oder einen dominanten Gegenstand, um welchen sich eine Vielzahl von Bildelementen gruppiert.
Das Gemälde No No – Jo Jo könnte der Anfang eines neuen Zyklus sein. Genaues weiß man nicht. Das hat die Malerei wie auch das Leben im Allgemeinen auszuhalten. Nur weniges ist sicher.
Hier geht es zu den in 2017 signierten Arbeiten.