Das Studio des Fotografen Horst Kistner – Ein Ort der Inszenierung
Das Fotostudio von Horst Kistner ist weit mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist ein Kunstwerk für sich.
In einer alten Werkstatt auf drei Etagen in der Karlsruher Oststadt hat er seinen kreativen Schaffensraum gefunden, einen Ort voller Atmosphäre und Inspiration. Hier entstehen seine eindrucksvollen, inszenierten Fotografien, die sich durch eine filmische Ästhetik und akribisch durchkomponierte Szenen auszeichnen.
Selbst wenn gerade keine Produktion läuft, wirkt das Studio des Fotografen Horst Kistner wie eine sorgfältig arrangierte Installation.
Requisiten, Kulissen und Fundstücke nehmen den Raum in Besitz, erzählen Geschichten, laden zum Entdecken ein. Es ist ein Ort, an dem sich Kunst und Handwerk untrennbar miteinander verbinden. Kistner lebt und arbeitet hier unter einem Dach – eine ideale Kombination, die ihm kurze Wege und spontane Eingriffe in seine Bildwelten ermöglicht. Seine Fotografien sind präzise geplant, doch während des Prozesses entstehen oft neue Ideen, die eine Umgestaltung erfordern. Das Studio bleibt so ein wandelbares, lebendiges Gesamtkunstwerk.
Das Studio des Fotografen Horst Kistner | Das Atelier als Spiegel des Künstlers
Ateliers sind seit jeher Fenster in das künstlerische Schaffen. Sie spiegeln Arbeitsweisen, Denkprozesse und Persönlichkeiten wider. Während Maler-Ateliers oft dokumentiert und analysiert wurden – man denke an Francis Bacons chaotischen Arbeitsraum oder das lichtdurchflutete Atelier von Claude Monet –, gibt es über Fotostudios weitaus weniger Berichte
Dies mag daran liegen, dass Fotografie oft mit technischer Ausstattung und Perfektionismus assoziiert wird, während die persönliche Handschrift eines Studios weniger beachtet wird.
Horst Kistners Studio ist jedoch eine Ausnahme. Hier dominieren nicht große Blitzanlagen oder sterile Technik, sondern eine fast filmische Szenerie. Kistner ist in dieser Hinsicht Minimalist: „Die Qualität einer fotografischen Arbeit liegt allein am Objektiv“, sagt er. Ein hochwertiges Objektiv ist für ihn essenzieller als ein aufwendiges Setup – ein Gedanke, den auch Meisterfotografen wie Henri Cartier-Bresson oder Peter Lindbergh teilten.
Handwerk und Inszenierung
Kistner versteht sich nicht als Künstler im elitären Sinne. Er sieht sich vielmehr als Handwerker mit einer unermüdlichen Liebe zum Detail. Seine fotografischen Inszenierungen erfordern oft wochenlange Vorbereitungen: Kulissen werden gebaut, Requisiten gesucht, Lichtstimmungen getestet. Diese Akribie ist in seinen Arbeiten spürbar. Die Bilder wirken wie Filmstills aus einer anderen Zeit, erzählen Geschichten, ohne dabei plakativ zu sein.

Dass Kistner nicht nur Kulissen baut, sondern auch hervorragend mit Menschen umgehen kann, zeigt sich in der Szene: Viele Models bewerben sich bei ihm, weil sie seine ruhige, konzentrierte Arbeitsweise schätzen. Er schafft es, die Balance zwischen Kontrolle und Spontaneität zu halten – eine Fähigkeit, die große Fotografen auszeichnet.
Das Studio des Fotografen Horst Kistner – Ein Raum voller Geschichten
Das Studio als kreativer Kosmos ist kein neuer Gedanke. Schon in der Renaissance wurden Künstlerateliers als Schauplätze künstlerischer Innovation betrachtet. Leonardo da Vincis Werkstatt galt als Labor der Zukunft, Francis Bacons Atelier als visuelle Manifestation seines inneren Chaos.
Horst Kistners Studio ist ein Ort der Inszenierung.
Ein Raum, der nicht nur der Fotografie dient, sondern selbst eine Geschichte erzählt. Wer ihn betritt, spürt sofort, dass hier mit Hingabe, Präzision und einer besonderen Form von Handwerkskunst gearbeitet wird. Ein Ort, an dem Realität und Fiktion miteinander verschmelzen – genau wie in seinen inszenierten Fotografien.
Unsere Berichte über den Fotografen Horst Kistner