Menü zum Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse
Menü zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse.
Das Menü zum Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse bewirkt so manche Erinnerung bei Menschen meines Alters. Denn die Sozialisation im real existierenden Sozialismus hängt natürlich mit diesem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse zusammen. Nicht nur die Birken bekamen Blätter, sondern auch der Mensch Frühlingsgefühle. Da war noch was – oder? Allerdings. Alle Bürger des gelobten Landes wurden verpflichtet am Vorabend des Kampftages an einem Fackelumzug teilnehmen. Ganz wie zu Zeiten des kürzlich vergangenen 3. Reiches.
Das taten wir aber nicht. Knutschten lieber auf Parkbänken des Bürgergartens.
Jeder Bürger der sogenannten Deutschen Demokratischen Republik sollte am Ersten Mai, früh am Morgen, an alten Männern, die auf einer Tribüne standen, vorbeimarschieren und mit einem Winkelement winken. Ich drückte mich lieber und verabredete mich mit meiner Liebsten zum einem Menü des internationalen Kampftages im Bürgergarten. Anschließend hörten wir mit Freunden I Can`t Get No Satisfaction
Wie bereitet man ein Menü zu diesem wichtigen sozialistischen Feiertag?
Also. Man nehme eine Bockwurst aus der Produktion des Wurst- und Fleischkombinates „Rotes Banner“. Senf von den volkseigenen Betrieben mit dem Namen Sauerkonserve „Völkerfreundschaft“. Sowie ein Brötchen vom Backwarenkombinat „ Vorwärts“. Anschließend dekoriere man einen Tisch mit den Insignien des real existierenden Sozialismus.
Der Sozialismus siegt !
P.S. Fast scheiterte ich an der Dekoration der feierlichen Speise. Die Nelke – das Symbol des heiligen Tages der Arbeit – war in der großen westdeutschen Stadt nicht zu bekommen. Eine Blumenfrau wollte mich gar zu den Friedhofsgärtnereien schicken. Dann nur dort hätte ich eine Chance, rote Nelken zu erwerben. Jedoch fand ich nach langer Suche eine Nelke – aus Papier – beim Vietnamesen. Was ist hier los? Was ist passiert? Erst bricht der Sozialismus zusammen und dann gibt es auch keine roten Nelken mehr.
Übrigens. Eine Bockwurst ist eine feine Sache! Denn sie sieht wohlgeformt aus, schmeckt immer gleich und keiner weiß, was in ihr ist ist.
Achtung! Dieses Menü ist nicht als kohlenhydratfreie Kost geeignet !!!
INFOBOX
Was ist eine Bockwurst?
Diese Brühwurst ist eine deutsche Wurstsorte und wurde zu Bockbier gereicht. Also enthält sie kein Bockfleisch, sondern ist nach einer Biersorte benannt. Angeblich wurde sie in Bayern erfunden. Andere Quellen behaupten, das sie das erste Mal in Berlin-Kreuzberg in einer Eckkneipe serviert wurden sei.
Was ist ein Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse
Dieser Feiertag wurde 1919 zum ersten Mal in Deutschland begangen, jedoch in den USA als Tag der Arbeit erfunden. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaftshäuser gestürmt und die Gewerkschaften gleichgeschaltet. In der „DDR“ wurde der 1. Mai 1949 als Feiertag geschützt. Die Gewerkschaft FDGB der DDR war ab 1948 auf der Bitterfelder Konferenz defacto der SED unterstellt.
Oh ja, ein sinnfreier Kommentar. ich freue mich nur auf den Zeitstempel, denn ich kann dann -Simsalabim – zurück aus der Zukunft gemütlich zum Frühstückstisch schlendern. Gruß nach Driieben
Kaganowitsch und der Hammer („Molotow“) bevorzugten den Senf aus Suchumi oder Batumi, der Fürst, Stalin, begnügte sich als größter Arbeiterführer und Bauernvernichter der Welt mit Dijonsenf aus Frankreich oder Mayonnaise von der Krim.
Es ist schon eine recht dreiste Provokation, das Verlobungsmenü von Karl-Eduard v. Schnitzler und
Martha Raphael auf diese infame Art und Weise abzukupfern!! Abweichler