Piroggen mit Blutwurstfüllung
Piroggen mit Blutwurstfüllung: Deftiger Genuss in zarter Hülle
Ob in Ost, West oder Süd – jedes Völkchen hat irgendwann entdeckt, dass sich gute Dinge hervorragend in dünnem Teig verstecken lassen. Die Schwaben nennen ihre Variante Maultaschen, die Polen lieben ihre Piroggen, Italiener schwören auf Ravioli, und in Asien wird gleich ein ganzes Arsenal an Teigtaschen serviert. Doch was bei allen gleich bleibt: Man kann kaum genug davon bekommen.
Ich habe mich heute für eine besonders herzhafte Variante entschieden: Piroggen mit Blutwurstfüllung. Die sind nichts für Zartbesaitete, aber ein Fest für alle, die es deftig mögen.
Natürlich – wer seinen Nudelteig selbst macht, hat meinen Respekt. Doch heute muss es schnell gehen. Deshalb nehme ich fertigen Nudelteig aus dem Supermarkt. Der ist erstaunlich robust, lässt sich gut verarbeiten und spart Zeit und Nerven. Dafür konzentriere ich mich lieber auf das Herzstück der Sache: die Füllung.
Die richtige Blutwurst ist für Piroggen mit Blutwurstfüllung entscheidend
Hier trennt sich die Spreu vom Metzger. Greift bitte nicht zur wabbeligen Massenware aus dem Discounter. Für diese Piroggen braucht es eine kräftige, gut gewürzte und vor allem luftgetrocknete Blutwurst. Sie ist aromatischer, hat Biss und zerläuft beim Kochen nicht. Die Scheiben sollen etwa 5 bis 7 mm dick geschnitten werden – mundgerecht, aber nicht zu dünn.
Zuvor werden Zwiebelringe in Butter sanft gebrutzelt und leicht gesalzen. Die Zwiebeln karamellisieren dabei ganz leicht und geben später einen süßlich-würzigen Kontrast zur Wurst.
Jetzt geht’s ans Falten
Der Teig liegt ausgerollt auf einem mit Mehl bestäubten Küchenbrett. Ich schneide ihn in gleichmäßige Stücke von etwa 9 x 9 cm. Die Ränder werden mit Wasser oder flüssigem Ei bepinselt – das funktioniert wie natürlicher Klebstoff und verhindert, dass sich die Piroggen beim Garen wieder öffnen.
Dann kommt auf jedes Teigquadrat:
- Blutwurst
- Ein gehäufter Löffel gedünstete Zwiebeln
Jetzt wird zusammengefaltet, die Ränder mit einer Gabel festgedrückt – wie bei Großmutters Apfeltaschen – und anschließend wandern die Piroggen in leicht köchelnde Brühe. Keine wilden Blasen, bitte. Die kleinen Kunstwerke sollen nicht aufplatzen. Zehn bis zwölf Minuten reichen meist vollkommen.
Endspurt in der Pfanne
Sind sie gar, werden die Teigtaschen vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser gehoben – und wer es besonders fein haben will, brät sie noch in etwas Gänsefett oder Butter goldgelb an. Außen knusprig, innen herzhaft-weich.
Serviert werden die Piroggen auf einem knackigen Salat – angemacht mit kalt gepresstem Rapsöl, Weißweinessig, Salz und Pfeffer. Mehr braucht es nicht.
Die Piroggen mit Blutwurstfüllung sind schon etwas Besonderes
Blutwurst in Teig zu stecken, mag auf den ersten Blick rustikal wirken – ist aber in Wahrheit hohe Küchenkunst. Es braucht etwas Geduld, ein gutes Produkt und den Mut zur Deftigkeit. Wer das wagt, wird mit einem echten Geschmackserlebnis belohnt – irgendwo zwischen Polen, Schwaben und der eigenen Küche.